Der Ursprung dieser Rasse liegt in den Klöstern Tibets. Dort wurde besonders viel Wert auf ein löwenähnliches Aussehen der Shih Tzu gelegt, da Buddha selbst einen Hund besessen haben soll, der sich in einen mächtigen Löwen verwandeln konnte und ihm als Reittier diente.

 

Daher waren die Bemühungen der Mönche groß, eine Rasse zu züchten, die beides ineinander vereinte

HUND UND LÖWE.  Die Übersetzung Shih Tzu heißt Löwenhund.

 

Der kleine Shih Tzu verkörperte beides zufriedenstellend und wurde fortan als Tempelhund gehalten. Der Shih Tzu fand bei den Mönchen allerdings nicht nur in religiösen Riten Verwendung, sondern wurde auch als Wachhund für die Klöster und Tempel eingesetzt.

 

Aufgrund seiner geringen Größe war die Haltung nicht besonders schwierig oder aufwendig und die kleinen Löwenhunde kontten sich frei innerhalb der Tempelmauern bewegen.

 

DNA-Analysen  haben ergeben, dass der Shih Tzu zu einer der ältersten Hunderasse der Welt gehört.

Die Forscher behaupten weiterhin, der kleine Löwenhund stamme von einer Kreuzung aus Pekingese und

Lhasa Apso ab.

Verwandtschaftsverhältnisse bestehen außerdem zu verschiedenen tibetischen Hunden, wie dem Tibet Spaniel und Tibet Terrier. Außerdem haben Mops und Shih Tzu gemeinsame Vorfahren.

 

Der Dalai-Lama übergab jedem Herrscher des chiniesischen Reiches einen oder mehrere kleine, heilige Löwenhunde als wertvollles Geschenk und Tribut. Der letzten Shih Tzu wurde 1908 vom Dalai Lama an die letzte chinesische kaiserin Tze-Hsi überreicht. Diese kompromisslose und autoritäre Herrscherin Chinas und Großmutter des letzten chinesischen Kaisers, besaß eine fantastische Vorliebe für diese kleinen Gesellen. Unter ihrer Regierung lebten Shih Tzus in Marmorpavillons, betreut von Eunuchen, und jeden Tag stattete sie ihren Lieblingen einen Besuch ab. Die Shih Tzu waren so beliebt und wertvoll, dass sie nie verkauft wurden oder jemals den Palast verließen. Der Tod der Kaiserin versetzte der Rasse einen verhängnisvollen Rückschlag.

 

In den 30er Jahren des 20. Jahrhunderts verließ der Shih Tzu den Palast und lebte von nun an auch in der  chinesischen adeligen Gesellschaft und in reichen, westlichen Familien. Diese "Demokratisierung" führte dazu, dass die Zuchtauswahl nicht mehr ganz so rigeros betrieben wurde wie von den Palasteunuchen. Und zudem wurden dem Hund nun die verschiedensten Rassenamen verpasst. Lhasa Terrier, Tibetanischer Pudel, Lhasa Löwenhund oder Chrysanthenenhund.

 

Im Jahr 1934 gründeten Europäer in China den "Peking Kennel Club". 1937 gewann die französische Comtesse von Anjou den 1. Preis mit ihrer Hündin Shih Tzo. Alle Rasseempfehlungen vom Hofe Tzu-Hsis hatte die Französin beeherzigt. Das war möglich, weil sie mit einer Hofdame der chinesischen Herrscherin befreundet war. Mit der japanischen Invasion in China im Jahr 1937 verschwand der Shih Tzu dann aus dem Heimatland. Europäer brachten ihn glücklicherweise in den Westen. Nach Amerika kam er erst im jahr 1955.

 

Nach dem Zweiten Weltkrieg starb die Rasse beinahe aus. Es waren nur noch 14 Erwachsene Shih Tzu vorhanden. So griff Elfreda Evans zur Erweiterung des Genpools zu einer unkonventionellen Mehode: Sie kreuzte einen Shih Tzu mit einem Pekingesen.Obwohl sie viel Kritik erhielt, rechtfertigte Elfreda ihren Entschluss damit, dass der Pekingese sowieso ein früher Vorfahr des Shih Tzu sei. Sie verpaarte die entstandenen Shih Tzu - Pekingesen - Mischlinge wieder mit reinrassigen Shih Tzu, sodass der fremde Rassenanteil über die Generationen schwindend gering wurde.

 

Danach wurde nie wieder ein Pekingese zur Zuchtverbesserung eingesetzt. Dennoch stammt die überwiegende Mehrzahl der heutigen Shih Tzu von diesen Mischlingen ab.

 

Die Comtesse von Anjou verließ China ohne ihren Shih Tzu. Glücklicherweise fand sie bei einer englischen Züchterin Abkömmlinge aus direkter Linie und übernahm die weitere Zucht. Im Jahr 1953 ließ sie einige Würfe in das französische Zuchtbuch eintragen. Bis 1970 sah man in Frankreich selten Shih Tzus, danach trat er vermehrt auf und nimmt heutzutage seinen Platz im Mittelfeld der Hundehitparade ein.